Gib deine E-Mail Adresse ein um den Newsletter zu bestellen

DMSO – Unterschätzter Wirkstoff?

Dimethylsulfoxid (DMSO) ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die ursprünglich in der Industrie als Lösungsmittel genutzt wurde. Seit den 1960er-Jahren steht sie im Fokus medizinischer Forschung, weil sie Eigenschaften besitzt, die in dieser Form kaum ein anderer Stoff vereint: DMSO wirkt entzündungshemmend, antioxidativ, durchblutungsfördernd – und kann Substanzen direkt durch die Haut in den Körper transportieren.

Trotz jahrzehntelanger Studien bleibt DMSO bis heute ein „Grenzgänger“ zwischen schulmedizinischer Skepsis und alternativer Heilkunde. Besonders in der Krebsforschung, bei chronischen Schmerzen und degenerativen Erkrankungen wird es immer wieder diskutiert.

In diesem Artikel schauen wir uns Herkunft, Eigenschaften, Wirkmechanismen, Studienlage und Anwendungsmöglichkeiten von DMSO genauer an – mit einem besonderen Fokus auf seine möglichen Effekte im Bereich Krebsprävention und Krebstherapie.


1. Was ist DMSO?

Chemisch gesehen ist DMSO ein organisches Schwefelmolekül, das aus Holz-Zellstoff (Lignin) gewonnen wird. Es ist ein Nebenprodukt der Papierindustrie und wurde in den 1960ern eher zufällig in der Medizin entdeckt.

Besonders bemerkenswert: DMSO besitzt die Fähigkeit, durch biologische Membranen zu dringen – also durch Haut, Schleimhäute und sogar die Blut-Hirn-Schranke. Damit kann es nicht nur selbst wirken, sondern auch andere Stoffe in den Körper einschleusen.


2. Eigenschaften und Wirkmechanismen

Die wichtigsten biologischen Effekte von DMSO:

  • Entzündungshemmend: Hemmt entzündliche Prozesse und Schwellungen.

  • Schmerzlindernd: Blockiert Schmerzsignale, vergleichbar mit lokalen Anästhetika.

  • Radikalfänger: Fängt freie Radikale ab und wirkt stark antioxidativ.

  • Durchblutungsfördernd: Verbessert die Mikrozirkulation und Gewebeversorgung.

  • Transportmittel: Kann Arznei- und Pflanzenstoffe tief ins Gewebe transportieren.


3. DMSO und Krebs – was sagt die Forschung?

3.1 Grundlagenforschung

Bereits in den 1970er-Jahren untersuchten Wissenschaftler die Wirkung von DMSO auf Tumorzellen. Dabei zeigte sich, dass DMSO das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen und deren Differenzierung fördern kann.

3.2 Kombination mit Krebsmedikamenten

Besonders spannend ist die Fähigkeit von DMSO, andere Substanzen in Zellen einzuschleusen. Forscher haben untersucht, ob DMSO die Wirksamkeit von Chemotherapeutika erhöhen kann.

  • Eine Studie an Brustkrebszellen zeigte, dass DMSO die Aufnahme von Chemomedikamenten verbessert und deren Wirkung verstärkt
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12813471/

  • Gleichzeitig wirkt DMSO zellschützend und kann Nebenwirkungen reduzieren – ein zweischneidiges Schwert, das in der Onkologie kontrovers diskutiert wird.

3.3 Klinische Erfahrungen

In der klinischen Krebsmedizin ist DMSO bis heute nicht etabliert. Dennoch gibt es zahlreiche Fallberichte aus der komplementären Medizin, wo DMSO in Kombination mit Substanzen wie Vitamin C, Artemisinin oder Curcumin eingesetzt wird, um deren Wirkung zu verstärken.


4. Weitere medizinische Einsatzgebiete

Neben der Krebsforschung wird DMSO in folgenden Bereichen genutzt:

  • Schmerzerkrankungen: Rheuma, Arthrose, Fibromyalgie.

  • Neurologie: Multiple Sklerose, traumatische Rückenmarksverletzungen.

  • Dermatologie: Verbrennungen, Wundheilung, Hautentzündungen.

  • Blasenentzündungen: Offiziell zugelassen ist DMSO in den USA für die Behandlung der interstitiellen Zystitis.
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10393510/


5. DMSO in der Alternativmedizin

In der Naturheilkunde gilt DMSO als „Alleskönner“. Besonders beliebt ist es als Transportsystem für andere Heilmittel:

  • Kombination mit Magnesiumchlorid für Muskeln und Gelenke.

  • Kombination mit Curcumin oder Vitamin C in alternativen Krebstherapien.

  • Kombination mit ätherischen Ölen zur Hautanwendung.


6. Anwendung und Dosierung

6.1 Äußerlich

  • Verdünnt (meist 30–70 %) als Hautauflage oder Kompresse.

  • Wirkt direkt lokal und schleust Wirkstoffe ins Gewebe.

6.2 Innerlich

  • In einigen Ländern wird DMSO auch innerlich angewendet (oral oder intravenös), meist in Kombinationstherapien.

  • Aufgrund der starken Wirkung und möglichen Nebenwirkungen ist hier besondere Vorsicht geboten.


7. Nebenwirkungen und Risiken

DMSO ist kein harmloses Hausmittel. Mögliche Nebenwirkungen:

  • Knoblauchgeruch: Nach der Einnahme oder Hautanwendung riecht der Atem und die Haut nach Knoblauch.

  • Hautreaktionen: Rötung, Brennen, Jucken.

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Durchfall bei oraler Anwendung.

  • Wechselwirkungen: DMSO verstärkt die Wirkung vieler Medikamente – das kann nützlich, aber auch gefährlich sein.


8. Aktuelle Studienlage

Die moderne Forschung beschäftigt sich vor allem mit der Rolle von DMSO als Lösungsmittel und Wirkungsverstärker in der Krebsforschung.


9. Fazit

DMSO ist ein faszinierender Stoff mit einem breiten Wirkungsspektrum: entzündungshemmend, schmerzlindernd, antioxidativ und durchblutungsfördernd. Seine Fähigkeit, andere Substanzen durch Zellmembranen zu transportieren, macht es besonders interessant für die Krebsforschung.

Allerdings bleibt die klinische Anwendung umstritten – während es in der Alternativmedizin als vielseitiges Heilmittel geschätzt wird, mahnt die Schulmedizin zur Vorsicht. Sicher ist: DMSO gehört zu den spannendsten Molekülen, die an der Schnittstelle zwischen Naturmedizin und moderner Forschung stehen.


10. FAQ – Häufige Fragen zu DMSO

1. Warum riecht man nach DMSO nach Knoblauch?
→ Weil DMSO im Körper zu Dimethylsulfid abgebaut wird – das verursacht den typischen Geruch.

2. Kann DMSO Krebs heilen?
→ Nein. Studien zeigen krebshemmende Effekte, aber es ist kein anerkanntes Krebsmedikament.

3. Ist DMSO legal erhältlich?
→ Ja, in vielen Ländern ist es als Lösungsmittel frei verkäuflich. Medizinische Anwendungen sind jedoch eingeschränkt.

4. Welche Formen der Anwendung gibt es?
→ Äußerlich (Salben, Kompressen), innerlich (oral, intravenös – nur in Spezialkliniken), und als Kombination mit anderen Substanzen.

5. Gibt es moderne Studien zu DMSO und Krebs?
→ Ja, aber die meisten sind In-vitro- oder Tierversuche. Klinische Studien sind selten.

Bleibe auf den neuesten Stand
mit dem Alles Gesunde Newsletter