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Dimethylsulfoxid (DMSO) ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die ursprünglich in der Industrie als Lösungsmittel genutzt wurde. Seit den 1960er-Jahren steht sie im Fokus medizinischer Forschung, weil sie Eigenschaften besitzt, die in dieser Form kaum ein anderer Stoff vereint: DMSO wirkt entzündungshemmend, antioxidativ, durchblutungsfördernd – und kann Substanzen direkt durch die Haut in den Körper transportieren.
Trotz jahrzehntelanger Studien bleibt DMSO bis heute ein „Grenzgänger“ zwischen schulmedizinischer Skepsis und alternativer Heilkunde. Besonders in der Krebsforschung, bei chronischen Schmerzen und degenerativen Erkrankungen wird es immer wieder diskutiert.
In diesem Artikel schauen wir uns Herkunft, Eigenschaften, Wirkmechanismen, Studienlage und Anwendungsmöglichkeiten von DMSO genauer an – mit einem besonderen Fokus auf seine möglichen Effekte im Bereich Krebsprävention und Krebstherapie.
Chemisch gesehen ist DMSO ein organisches Schwefelmolekül, das aus Holz-Zellstoff (Lignin) gewonnen wird. Es ist ein Nebenprodukt der Papierindustrie und wurde in den 1960ern eher zufällig in der Medizin entdeckt.
Besonders bemerkenswert: DMSO besitzt die Fähigkeit, durch biologische Membranen zu dringen – also durch Haut, Schleimhäute und sogar die Blut-Hirn-Schranke. Damit kann es nicht nur selbst wirken, sondern auch andere Stoffe in den Körper einschleusen.
Die wichtigsten biologischen Effekte von DMSO:
Entzündungshemmend: Hemmt entzündliche Prozesse und Schwellungen.
Schmerzlindernd: Blockiert Schmerzsignale, vergleichbar mit lokalen Anästhetika.
Radikalfänger: Fängt freie Radikale ab und wirkt stark antioxidativ.
Durchblutungsfördernd: Verbessert die Mikrozirkulation und Gewebeversorgung.
Transportmittel: Kann Arznei- und Pflanzenstoffe tief ins Gewebe transportieren.
Bereits in den 1970er-Jahren untersuchten Wissenschaftler die Wirkung von DMSO auf Tumorzellen. Dabei zeigte sich, dass DMSO das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen und deren Differenzierung fördern kann.
Eine Studie aus dem Jahr 1978 zeigte, dass DMSO Leukämiezellen in einen weniger aggressiven Zustand versetzen konnte
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/571348/
DMSO wirkt als Radikalfänger und schützt DNA vor Mutationen durch oxidative Schäden
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2007319/
Neuere Studien bestätigen, dass DMSO Signalwege beeinflussen kann, die für Zellwachstum und -überleben entscheidend sind
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24055886/
Besonders spannend ist die Fähigkeit von DMSO, andere Substanzen in Zellen einzuschleusen. Forscher haben untersucht, ob DMSO die Wirksamkeit von Chemotherapeutika erhöhen kann.
Eine Studie an Brustkrebszellen zeigte, dass DMSO die Aufnahme von Chemomedikamenten verbessert und deren Wirkung verstärkt
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12813471/
Gleichzeitig wirkt DMSO zellschützend und kann Nebenwirkungen reduzieren – ein zweischneidiges Schwert, das in der Onkologie kontrovers diskutiert wird.
In der klinischen Krebsmedizin ist DMSO bis heute nicht etabliert. Dennoch gibt es zahlreiche Fallberichte aus der komplementären Medizin, wo DMSO in Kombination mit Substanzen wie Vitamin C, Artemisinin oder Curcumin eingesetzt wird, um deren Wirkung zu verstärken.
Neben der Krebsforschung wird DMSO in folgenden Bereichen genutzt:
Schmerzerkrankungen: Rheuma, Arthrose, Fibromyalgie.
Neurologie: Multiple Sklerose, traumatische Rückenmarksverletzungen.
Dermatologie: Verbrennungen, Wundheilung, Hautentzündungen.
Blasenentzündungen: Offiziell zugelassen ist DMSO in den USA für die Behandlung der interstitiellen Zystitis.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10393510/
In der Naturheilkunde gilt DMSO als „Alleskönner“. Besonders beliebt ist es als Transportsystem für andere Heilmittel:
Kombination mit Magnesiumchlorid für Muskeln und Gelenke.
Kombination mit Curcumin oder Vitamin C in alternativen Krebstherapien.
Kombination mit ätherischen Ölen zur Hautanwendung.
Verdünnt (meist 30–70 %) als Hautauflage oder Kompresse.
Wirkt direkt lokal und schleust Wirkstoffe ins Gewebe.
In einigen Ländern wird DMSO auch innerlich angewendet (oral oder intravenös), meist in Kombinationstherapien.
Aufgrund der starken Wirkung und möglichen Nebenwirkungen ist hier besondere Vorsicht geboten.
DMSO ist kein harmloses Hausmittel. Mögliche Nebenwirkungen:
Knoblauchgeruch: Nach der Einnahme oder Hautanwendung riecht der Atem und die Haut nach Knoblauch.
Hautreaktionen: Rötung, Brennen, Jucken.
Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Durchfall bei oraler Anwendung.
Wechselwirkungen: DMSO verstärkt die Wirkung vieler Medikamente – das kann nützlich, aber auch gefährlich sein.
Die moderne Forschung beschäftigt sich vor allem mit der Rolle von DMSO als Lösungsmittel und Wirkungsverstärker in der Krebsforschung.
Übersichtsarbeit zu DMSO in der Medizin
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18226406/
Wirkung von DMSO auf Tumorzell-Differenzierung
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/571348/
Antioxidative Schutzwirkung von DMSO
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2007319/
DMSO ist ein faszinierender Stoff mit einem breiten Wirkungsspektrum: entzündungshemmend, schmerzlindernd, antioxidativ und durchblutungsfördernd. Seine Fähigkeit, andere Substanzen durch Zellmembranen zu transportieren, macht es besonders interessant für die Krebsforschung.
Allerdings bleibt die klinische Anwendung umstritten – während es in der Alternativmedizin als vielseitiges Heilmittel geschätzt wird, mahnt die Schulmedizin zur Vorsicht. Sicher ist: DMSO gehört zu den spannendsten Molekülen, die an der Schnittstelle zwischen Naturmedizin und moderner Forschung stehen.
1. Warum riecht man nach DMSO nach Knoblauch?
→ Weil DMSO im Körper zu Dimethylsulfid abgebaut wird – das verursacht den typischen Geruch.
2. Kann DMSO Krebs heilen?
→ Nein. Studien zeigen krebshemmende Effekte, aber es ist kein anerkanntes Krebsmedikament.
3. Ist DMSO legal erhältlich?
→ Ja, in vielen Ländern ist es als Lösungsmittel frei verkäuflich. Medizinische Anwendungen sind jedoch eingeschränkt.
4. Welche Formen der Anwendung gibt es?
→ Äußerlich (Salben, Kompressen), innerlich (oral, intravenös – nur in Spezialkliniken), und als Kombination mit anderen Substanzen.
5. Gibt es moderne Studien zu DMSO und Krebs?
→ Ja, aber die meisten sind In-vitro- oder Tierversuche. Klinische Studien sind selten.