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Unter Meerwassereinnahme versteht man den gezielten Konsum von gereinigtem oder aufbereitetem Meerwasser zu therapeutischen Zwecken. Die Idee hinter dieser Praxis reicht bis zu unterschiedlichen Kulturen zurück und wurde besonders durch den französischen Biologen René Quinton im 19. Jahrhundert bekannt. Quinton betrachtete Meerwasser als das „Urmilieu“ des Lebens („milieu organique“) und entwickelte eine Therapie, bei der das Meerwasser in einer isotonischen Form dem Blutplasma ähneln sollte, um beschädigte Zellen zu regenerieren Quinton MedicalWikipedia.
Meerwasser enthält mehr als 80 Mineralien und Spurenelemente – unter anderem Magnesium, Kalzium, Kalium, Natrium, Zink und Selen – und weist eine Zusammensetzung auf, die der des menschlichen Blutplasmas erstaunlich ähnlich ist Real Simple+4Wikipedia+4Cleveland Clinic+4. Diese Ähnlichkeit macht Meerwasser in vielen naturheilkundlichen Kreisen hochinteressant, da es – zumindest theoretisch – besonders gut vom Körper verwertet werden könnte.
Verdünnt auf eine Salzkonzentration von circa 0,9 % (vergleichbar mit Blutplasma).
Unverdünnt mit etwa 3,5 % Salz, wirkt intensiver.
In Ampullen oder Trinklösungen angeboten, meist in Tropfenform oder als Kur, teilweise bekannt unter dem Markennamen Quinton Plasma.
Meerwasser gilt als natürliche Quelle für eine Vielzahl essentieller Mineralstoffe, die helfen können, den Säure‑Basen‑Haushalt zu stabilisieren und Elektrolyte auszugleichen – ein zentrales Argument in der Naturheilkunde.
Mehrere klinische Studien zeigen positive Effekte von Deep Sea Water (DSW), insbesondere bei der sportlichen Leistungsfähigkeit:
Aerobe Erholung & Muskelleistung: Der Konsum von DSW beschleunigte die Erholung der aeroben Kapazität und der Beinmuskelleistung nach Ausdauerbelastung signifikant im Vergleich zu normalem Wasser (p < 0,05) Health+2ResearchGate+2Quinton Medical+1PMC+9PMC+9MDPI+9.
Eine 32‑wöchige, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit postmenopausalen Frauen zeigte:
Rückgang des Leberwertes GPT (p = 0,003),
signifikanter Anstieg des Vitamin‑D‑Spiegels (p = 0,008),
Verringerung des Entzündungsmarkers Interleukin‑6 (p = 0,003),
Senkung von systolischem und diastolischem Blutdruck in allen Gruppen, auch bei alleiniger Meerwassereinnahme PMC+2ResearchGate+2.
Die gleiche Studie in der International Journal of Environmental Research and Public Health (April 2023) belegt:
Verbesserungen in isokinetischer Muskelkraft, Knochendichte, Körperzusammensetzung und Lebensqualität (SF‑36) bei Frauen über 65 durch RT‑Programme mit Meerwassersupplementation gegenüber Kontrolle – mit größeren Effektstärken in der Meerwasser‑Gruppe, auch wenn Unterschiede zum Placebo nicht immer signifikant waren Wikipedia+13ResearchGate+13MDPI+13.
Eine randomisierte, doppelblinde Studie (12-wöchige Intervention) untersuchte die Wirkung von DSW‑basiertem Trinkwasser (Härte 1000 mg/L Ca/Mg):
Deutlicher Anstieg von kurzkettigen Fettsäuren (SCFAs) und sIgA (sekretorisches IgA) im Darm, was auf eine Verbesserung der Darmbarriere und Immunfunktion hinweist MDPI.
Eine kleine Kohortenstudie über 6 Monate bei Patienten mit atopischer Dermatitis (AEDS):
Trinkmenge: 500 ml Deep Sea Water mit hohem Magnesium- und niedrigem Natriumgehalt.
Ergebnis: Rückgang toxischer Mineralien (Quecksilber, Blei), Anstieg des antioxidativen Selen-Spiegels und Hautsymptomverbesserung bei 27 von 33 Probanden Health+5ResearchGate+5Wikipedia+5.
Eine Übersichtsarbeit hebt hervor, dass Meerwasser (etwa bei Thalasso‑ oder Balneotherapie) emolliente Wirkung, Schutz der Hautbarriere und mögliche Linderung von atopischen Hauterkrankungen aufweisen kann SpringerLink.
René Quinton publizierte 1904 seine Theorie der „marine constancy“ („L’eau de mer, milieu organique“) und entwickelte das Sérum de Quinton, eine Form von isotonisch aufbereitetem Meerwasser, das damals in Paris für verschiedene Beschwerden – von gastrointestinalen Leiden bis hin zu Hautproblemen – eingesetzt wurde. Die Praxis wurde als sehr erfolgversprechend ohne Nebenwirkungen angesehen, wird aber heute von der Schulmedizin als veraltet betrachtet Quinton Medical+1.
Heute wird Quinton‑Plasma weiterhin als Nahrungsergänzung oder Kosmetikprodukt verkauft, jedoch nicht als offizielles Arzneimittel.
Rohes Meerwasser niemals trinken – es kann Schmutz, Schadstoffe und Krankheitserreger enthalten.
Nur medizinisch gereinigtes Meerwasser für therapeutische Anwendungen nutzen.
Langsame Dosierung empfohlen – bei zu hoher Einnahme kann es zu Durchfall kommen.
Menschen mit Bluthochdruck, Nierenprobleme oder auf natriumreduzierter Diät sollten vorsichtig sein – hohe Salzzufuhr kann Risiken bergen The Times of India.
Auch Balneotherapie (äußerliche Anwendung) kann bei empfindlicher Haut trocken oder irritierend wirken – vorab testen und ggf. ärztlichen Rat einholen Health.
Viele populäre Trends wie „Sole Water“ (mit pinkem Salzwasser) beruhen auf übertriebenen Gesundheitsversprechen, liefern jedoch meist kaum relevante Mineralmengen, können aber den Natriumspiegel unerwünscht erhöhen Cleveland Clinic+1.
Die Belege für positive Effekte basieren zwar auf solide durchgeführten Studien, sind aber oft klein, spezifisch oder noch nicht breit repliziert – insbesondere klinische Langzeitdaten fehlen vielerorts noch.
Essentiell ist ein verantwortungsbewusster Umgang: Nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung und gegebenenfalls unter ärztlicher Überwachung.
Meerwassereinnahme ist eine traditionelle, naturheilkundlich anerkannte Methode zur Mineralstoffversorgung, Regeneration, Darmgesundheit, Hautpflege und Stärkung des Immunsystems.
Moderne Studien untermauern Effekte auf sportliche Regeneration, Entzündungsparameter, Knochengesundheit, Darm‑SCFAs, Blutdruck, Hautbeschwerden.
Die Quellen sind vielversprechend, doch sollten Anwendungen sachkundig dosiert und begleitet erfolgen – besonders bei Vorerkrankungen oder speziellen gesundheitlichen Bedingungen.
Besonders bei älteren Menschen, sportlich Aktiven oder Menschen mit Haut- oder Darmproblemen kann eine begleitete, therapeutische Anwendung von gereinigtem Meerwasser sinnvoll sein.
Tiefsee-Wasser verbessert aerobe Regeneration und Muskelleistung (vergleichend zu Wasser) PMC+2MDPI+2
32-Wochen-Studie: Meerwasser & Training – Effekte auf Entzündung, Vitamin D, Blutdruck PMC
Effekte auf Muskelkraft, Knochendichte, Körperfett, Lebensqualität ResearchGateMDPI
DSW-basiertes Trinkwasser verbessert Darm-SCFAs und sIgA HERO+3MDPI+3MDPI+3
Tiefsee-Wasser lindert atopische Dermatitis-Symptome, entgiftet (Quecksilber/Blei) ResearchGate
Meerwasser kann Hautschutz unterstützen (emolliente Wirkung, Hautbarriere) Wikipedia+5SpringerLink+5The Times of India+5
Quinton’s historische Therapieansätze („Sérum de Quinton“) Quinton Medical+3Quinton Medical+3Wikipedia+3
Risiken bei übermäßiger Salzaufnahme, besonders bei „Sole Water“-Trends guardianlife.com+9Cleveland Clinic+9Real Simple+9
Hautanwendungen: mögliche Reizung bei sensibler Haut Health

