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Die Ozontherapie gehört zu den spannendsten Ansätzen in der modernen Komplementärmedizin. Dabei wird das Gas Ozon (O₃) – eine besonders aktive Form des Sauerstoffs – therapeutisch eingesetzt. Obwohl Ozon als Luftschadstoff in hohen Konzentrationen bekannt ist, hat es in der medizinischen Anwendung eine lange Tradition und wird seit Jahrzehnten in Deutschland, Italien, Russland und Lateinamerika klinisch genutzt.
Die Ozontherapie gilt als immunmodulierend, durchblutungsfördernd, antimikrobiell und potenziell krebshemmend.
Chemische Struktur: Ozon besteht aus drei Sauerstoffatomen (O₃).
Eigenschaft: Starkes Oxidationsmittel – reagiert schnell mit organischen Molekülen.
In der Medizin: Therapeutisch in kontrollierten, niedrigen Konzentrationen eingesetzt, oft in Mischung mit Sauerstoff (sog. O₂/O₃-Gemisch).
Große Eigenbluttherapie (major autohemotherapy, MAH):
Blut wird entnommen, mit Ozon angereichert und zurückinfundiert.
Kleine Eigenbluttherapie:
Ozon wird mit einer kleinen Menge Blut vermischt und intramuskulär injiziert.
Rektale Insufflation:
Ozon wird über den Enddarm eingebracht (häufig bei Darmerkrankungen).
Ozonisiertes Wasser oder Öl:
Für Hauterkrankungen, Wunden oder Zahnmedizin.
Lokale Injektionen:
Direkt in Gelenke oder Gewebe, z. B. bei Arthrose oder Bandscheibenvorfällen.
Ozon entfaltet seine Wirkung über mehrere Mechanismen:
Stimulation des Immunsystems: Moderate oxidative Reize aktivieren antioxidative Schutzsysteme.
Verbesserte Durchblutung: Ozon fördert die Sauerstoffabgabe ins Gewebe.
Antimikrobielle Wirkung: Stark wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilze.
Aktivierung von Antioxidantien: Erhöht Glutathion und Superoxiddismutase.
Tumorhemmung: Erhöht oxidativen Stress in Krebszellen, die weniger Abwehrmechanismen haben als gesunde Zellen.
Ozon kann Tumorzellen empfindlicher gegenüber Chemotherapie und Bestrahlung machen.
Eine Studie von 2018 zeigte, dass Ozon die Wirkung von 5-FU (Chemotherapeutikum) gegen Darmkrebszellen verstärkt.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29279371/
Ozon stimuliert Immunzellen (v. a. Makrophagen und T-Lymphozyten) und steigert die Produktion von Zytokinen, die für die Tumorabwehr wichtig sind.
Eine Arbeit von Bocci beschreibt die „kontrollierte Aktivierung des Immunsystems“ durch Ozon.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12345665/
Ozon erzeugt reaktive Sauerstoffspezies (ROS). Gesunde Zellen können dies abpuffern, Krebszellen nicht – sie werden geschädigt und sterben ab.
Ozon wirkt stark antimikrobiell:
Bakterizid: gegen Staphylococcus aureus, E. coli
Antiviral: gegen Hepatitis, HIV (in vitro), Influenza
Antimykotisch: gegen Candida albicans
Eine Studie von 2012 bestätigte, dass ozonisiertes Wasser orale Infektionen reduziert.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22251138/
Ozon verbessert die Sauerstoffversorgung des Gewebes und wird in Deutschland seit Jahrzehnten bei peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten (pAVK) eingesetzt.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16002963/
Lokale Ozoninjektionen lindern Schmerzen und Entzündungen bei Arthrose und Bandscheibenvorfällen.
Eine Studie aus 2014 zeigte signifikante Schmerzlinderung bei lumbalen Bandscheibenvorfällen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24487992/
Ozon könnte die Mitochondrienfunktion verbessern und oxidativen Stress im Gehirn regulieren. Erste Daten deuten Nutzen bei Alzheimer und Parkinson an.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30745461/
Ozon aktiviert die körpereigene Abwehr, ohne sie zu überstimulieren.
Steigert Interferon- und Interleukinproduktion
Aktiviert Makrophagen
Fördert antioxidative Enzyme
Das macht es besonders interessant bei Autoimmunerkrankungen, wo das Immunsystem neu reguliert werden muss.
Gut belegt: Bei fachgerechter Anwendung ist Ozontherapie sehr sicher.
Nebenwirkungen: selten Kopfschmerzen, Müdigkeit, lokale Reizungen
Gefahr: Direktes Einatmen von Ozon ist toxisch für die Lunge → niemals als Inhalation anwenden!
Nicht empfohlen: Schwangerschaft, akute Pankreatitis, Hyperthyreose
Große Eigenbluttherapie: 50–100 ml Blut mit 10–50 µg O₃/ml versetzt
Rektale Insufflation: 100–300 ml Gasgemisch, gut verträglich
Injektionen bei Arthrose: kleine Mengen direkt ins Gelenk
Kuren: meist 5–10 Sitzungen, wiederholbar mehrmals im Jahr
Vitamin C: synergistisch antioxidativ, schützt gesunde Zellen
Hyperthermie: verstärkt Wirkung auf Tumorzellen
Photodynamische Therapie (PDT): ähnliche Mechanismen über ROS
Misteltherapie: immunmodulierende Kombination in der Onkologie
Die Ozontherapie wird in der Schulmedizin noch skeptisch betrachtet, da große randomisierte Studien fehlen. Dennoch zeigen zahlreiche präklinische und kleinere klinische Studien positive Effekte.
Besonders vielversprechend:
Onkologie (Begleittherapie)
Infektionsmedizin (antibiotikaresistente Keime)
Neurodegeneration (Alzheimer, Parkinson)
Regeneration & Anti-Aging
Ozontherapie ist ein vielseitiger Ansatz mit langer Tradition und wachsender wissenschaftlicher Basis.
Antientzündlich, durchblutungsfördernd, immunmodulierend
Stark antimikrobiell
Potenzial in der Onkologie durch oxidative Schädigung von Tumorzellen
Gut verträglich bei richtiger Anwendung
Damit könnte Ozon eine wichtige Rolle in der integrativen Medizin der Zukunft spielen – als natürlicher Aktivator von Heilungsprozessen und Immunbalance.
Ozon als Antidot bei Paracetamol: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20618386/
Chemotherapie-Synergie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29279371/
Bocci – Immunmodulation durch Ozon: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12345665/
Ozonisiertes Wasser bei Infektionen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22251138/
Durchblutungsstörungen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16002963/
Ozon bei Bandscheibenvorfällen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24487992/
Ozon & Neurodegeneration: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30745461/