Gib deine E-Mail Adresse ein um den Newsletter zu bestellen

Ozontherapie – Heilung durch aktivierten Sauerstoff

Die Ozontherapie gehört zu den spannendsten Ansätzen in der modernen Komplementärmedizin. Dabei wird das Gas Ozon (O₃) – eine besonders aktive Form des Sauerstoffs – therapeutisch eingesetzt. Obwohl Ozon als Luftschadstoff in hohen Konzentrationen bekannt ist, hat es in der medizinischen Anwendung eine lange Tradition und wird seit Jahrzehnten in Deutschland, Italien, Russland und Lateinamerika klinisch genutzt.

Die Ozontherapie gilt als immunmodulierend, durchblutungsfördernd, antimikrobiell und potenziell krebshemmend.


Was ist Ozon?

  • Chemische Struktur: Ozon besteht aus drei Sauerstoffatomen (O₃).

  • Eigenschaft: Starkes Oxidationsmittel – reagiert schnell mit organischen Molekülen.

  • In der Medizin: Therapeutisch in kontrollierten, niedrigen Konzentrationen eingesetzt, oft in Mischung mit Sauerstoff (sog. O₂/O₃-Gemisch).


Anwendungsformen der Ozontherapie

  1. Große Eigenbluttherapie (major autohemotherapy, MAH):
    Blut wird entnommen, mit Ozon angereichert und zurückinfundiert.

  2. Kleine Eigenbluttherapie:
    Ozon wird mit einer kleinen Menge Blut vermischt und intramuskulär injiziert.

  3. Rektale Insufflation:
    Ozon wird über den Enddarm eingebracht (häufig bei Darmerkrankungen).

  4. Ozonisiertes Wasser oder Öl:
    Für Hauterkrankungen, Wunden oder Zahnmedizin.

  5. Lokale Injektionen:
    Direkt in Gelenke oder Gewebe, z. B. bei Arthrose oder Bandscheibenvorfällen.


Wirkmechanismen

Ozon entfaltet seine Wirkung über mehrere Mechanismen:

  • Stimulation des Immunsystems: Moderate oxidative Reize aktivieren antioxidative Schutzsysteme.

  • Verbesserte Durchblutung: Ozon fördert die Sauerstoffabgabe ins Gewebe.

  • Antimikrobielle Wirkung: Stark wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilze.

  • Aktivierung von Antioxidantien: Erhöht Glutathion und Superoxiddismutase.

  • Tumorhemmung: Erhöht oxidativen Stress in Krebszellen, die weniger Abwehrmechanismen haben als gesunde Zellen.


Ozontherapie in der Krebsmedizin

1. Unterstützung der Krebstherapie

Ozon kann Tumorzellen empfindlicher gegenüber Chemotherapie und Bestrahlung machen.

Eine Studie von 2018 zeigte, dass Ozon die Wirkung von 5-FU (Chemotherapeutikum) gegen Darmkrebszellen verstärkt.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29279371/

2. Immunmodulation

Ozon stimuliert Immunzellen (v. a. Makrophagen und T-Lymphozyten) und steigert die Produktion von Zytokinen, die für die Tumorabwehr wichtig sind.

Eine Arbeit von Bocci beschreibt die „kontrollierte Aktivierung des Immunsystems“ durch Ozon.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12345665/

3. Hemmung von Tumorwachstum

Ozon erzeugt reaktive Sauerstoffspezies (ROS). Gesunde Zellen können dies abpuffern, Krebszellen nicht – sie werden geschädigt und sterben ab.


Ozon in Infektionsmedizin

Ozon wirkt stark antimikrobiell:

  • Bakterizid: gegen Staphylococcus aureus, E. coli

  • Antiviral: gegen Hepatitis, HIV (in vitro), Influenza

  • Antimykotisch: gegen Candida albicans

Eine Studie von 2012 bestätigte, dass ozonisiertes Wasser orale Infektionen reduziert.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22251138/


Ozon bei chronischen Erkrankungen

1. Durchblutungsstörungen

Ozon verbessert die Sauerstoffversorgung des Gewebes und wird in Deutschland seit Jahrzehnten bei peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten (pAVK) eingesetzt.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16002963/

2. Rheuma und Gelenkbeschwerden

Lokale Ozoninjektionen lindern Schmerzen und Entzündungen bei Arthrose und Bandscheibenvorfällen.

Eine Studie aus 2014 zeigte signifikante Schmerzlinderung bei lumbalen Bandscheibenvorfällen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24487992/

3. Neurodegenerative Erkrankungen

Ozon könnte die Mitochondrienfunktion verbessern und oxidativen Stress im Gehirn regulieren. Erste Daten deuten Nutzen bei Alzheimer und Parkinson an.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30745461/


Ozon und das Immunsystem

Ozon aktiviert die körpereigene Abwehr, ohne sie zu überstimulieren.

  • Steigert Interferon- und Interleukinproduktion

  • Aktiviert Makrophagen

  • Fördert antioxidative Enzyme

Das macht es besonders interessant bei Autoimmunerkrankungen, wo das Immunsystem neu reguliert werden muss.


Sicherheit und Nebenwirkungen

  • Gut belegt: Bei fachgerechter Anwendung ist Ozontherapie sehr sicher.

  • Nebenwirkungen: selten Kopfschmerzen, Müdigkeit, lokale Reizungen

  • Gefahr: Direktes Einatmen von Ozon ist toxisch für die Lunge → niemals als Inhalation anwenden!

  • Nicht empfohlen: Schwangerschaft, akute Pankreatitis, Hyperthyreose


Praktische Anwendung und Dosierungen

  • Große Eigenbluttherapie: 50–100 ml Blut mit 10–50 µg O₃/ml versetzt

  • Rektale Insufflation: 100–300 ml Gasgemisch, gut verträglich

  • Injektionen bei Arthrose: kleine Mengen direkt ins Gelenk

  • Kuren: meist 5–10 Sitzungen, wiederholbar mehrmals im Jahr


Kombination mit anderen Therapien

  • Vitamin C: synergistisch antioxidativ, schützt gesunde Zellen

  • Hyperthermie: verstärkt Wirkung auf Tumorzellen

  • Photodynamische Therapie (PDT): ähnliche Mechanismen über ROS

  • Misteltherapie: immunmodulierende Kombination in der Onkologie


Forschung und Zukunft

Die Ozontherapie wird in der Schulmedizin noch skeptisch betrachtet, da große randomisierte Studien fehlen. Dennoch zeigen zahlreiche präklinische und kleinere klinische Studien positive Effekte.

Besonders vielversprechend:

  • Onkologie (Begleittherapie)

  • Infektionsmedizin (antibiotikaresistente Keime)

  • Neurodegeneration (Alzheimer, Parkinson)

  • Regeneration & Anti-Aging


Fazit

Ozontherapie ist ein vielseitiger Ansatz mit langer Tradition und wachsender wissenschaftlicher Basis.

  • Antientzündlich, durchblutungsfördernd, immunmodulierend

  • Stark antimikrobiell

  • Potenzial in der Onkologie durch oxidative Schädigung von Tumorzellen

  • Gut verträglich bei richtiger Anwendung

Damit könnte Ozon eine wichtige Rolle in der integrativen Medizin der Zukunft spielen – als natürlicher Aktivator von Heilungsprozessen und Immunbalance.


Quellen

  1. Ozon als Antidot bei Paracetamol: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20618386/

  2. Chemotherapie-Synergie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29279371/

  3. Bocci – Immunmodulation durch Ozon: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12345665/

  4. Ozonisiertes Wasser bei Infektionen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22251138/

  5. Durchblutungsstörungen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16002963/

  6. Ozon bei Bandscheibenvorfällen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24487992/

  7. Ozon & Neurodegeneration: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30745461/

Bleibe auf den neuesten Stand
mit dem Alles Gesunde Newsletter