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Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, gehört zu den lebenswichtigen Vitaminen, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Es ist bekannt für seine Schlüsselrolle in der Blutbildung, Nervenfunktion und DNA-Synthese. Ein Mangel führt zu schweren gesundheitlichen Problemen, darunter Anämie, neurologische Störungen und chronische Erschöpfung.
In den letzten Jahren hat Vitamin B12 zusätzlich Aufmerksamkeit in der Krebsforschung erlangt, da es eng mit dem Zellstoffwechsel, der Methylierung und der Reparatur von DNA verbunden ist.
Vitamin B12 ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Molekülen mit einem Cobaltkern. Es gibt mehrere Formen:
Methylcobalamin – aktive Form im Nervensystem
Adenosylcobalamin – aktive Form in den Mitochondrien
Cyanocobalamin – synthetische Form, häufig in Nahrungsergänzungsmitteln
Hydroxocobalamin – stabile Form, die oft bei Injektionen genutzt wird
Besonders wichtig: Nur Mikroorganismen (Bakterien, Archaeen) können Vitamin B12 produzieren. Pflanzen enthalten es nicht in relevanten Mengen.
Blutbildung: B12 ist notwendig für die Reifung der roten Blutkörperchen.
DNA-Synthese: Ohne B12 kommt es zu Fehlern in der Zellteilung.
Nervenfunktion: Schützt die Myelinscheiden, die die Nerven umgeben.
Methylierung: Zentral für Entgiftung, Hormonproduktion und epigenetische Regulation.
Homocystein-Abbau: Gemeinsam mit Folsäure und B6 senkt B12 den Homocystein-Spiegel, der mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsrisiko in Verbindung gebracht wird.
Ein Mangel entwickelt sich oft schleichend, da der Körper Vitamin B12 in der Leber speichert.
Vegane oder streng vegetarische Ernährung
Aufnahmestörungen im Darm (z. B. Morbus Crohn, Zöliakie)
Intrinsic-Faktor-Mangel (perniziöse Anämie)
Langfristige Einnahme von Protonenpumpenhemmern (Magensäureblocker) oder Metformin
Blutarmut (megaloblastäre Anämie)
Müdigkeit und Erschöpfung
Kribbeln in Händen und Füßen, Nervenschäden
Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme
Depressive Verstimmungen
Ein Mangel an Vitamin B12 führt zu einer gestörten DNA-Methylierung, was Mutationen und Tumorentwicklung begünstigen kann. Umgekehrt benötigen Krebszellen für ihr schnelles Wachstum besonders viele Methylgruppen, weshalb B12 im Tumorstoffwechsel eine Rolle spielt.
Eine Metaanalyse von 2013 fand, dass ein B12-Mangel mit einem erhöhten Risiko für Magenkrebs assoziiert ist.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23466415/
Eine Studie zeigte, dass niedrige B12-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs verbunden sein können.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11063946/
Auf der anderen Seite fanden Untersuchungen, dass sehr hohe B12-Spiegel im Blut mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen können, möglicherweise als Marker für bestehende Tumorerkrankungen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28654919/
Eine Übersichtsarbeit über B12 und Krebs kam zu dem Schluss, dass der Zusammenhang komplex und bidirektional ist: Sowohl Mangel als auch Überversorgung können problematisch sein.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30344518/
Unterstützung bei Chemotherapie: B12 wird oft begleitend eingesetzt, um Blutbildung und Nervensystem zu schützen.
Kombination mit Folat: In der Methotrexat- und Pemetrexed-Therapie (z. B. bei Lungenkrebs) wird B12 verabreicht, um Nebenwirkungen zu reduzieren.
Epigenetische Therapieansätze: Forscher untersuchen, ob gezielte Regulierung der Methylierung durch B12 die Tumorprogression beeinflussen kann.
Erwachsene: ca. 4 µg pro Tag
Schwangere: ca. 4,5 µg pro Tag
Stillende: ca. 5 µg pro Tag
Tabletten oder Kapseln (meist Cyanocobalamin oder Methylcobalamin)
Sublinguale Tropfen (schnelle Aufnahme über die Mundschleimhaut)
Injektionen (intramuskulär oder subkutan) – oft bei schweren Mängeln oder Aufnahmestörungen
Methylcobalamin und Hydroxocobalamin gelten als die biologisch wirksamsten Formen.
Für Veganer ist eine Supplementierung zwingend erforderlich, da pflanzliche Lebensmittel praktisch kein B12 enthalten.
Ältere Menschen sollten regelmäßig ihre B12-Spiegel überprüfen lassen.
Ein ausgeglichener B12-Status schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kognitivem Abbau und möglicherweise Krebs.
Vitamin B12 ist wasserlöslich, daher gilt es als sehr sicher. Dennoch zeigten Studien, dass extrem hohe Blutspiegel (z. B. >1000 pmol/l) mit einem erhöhten Krebsrisiko korrelieren können. Ob dies kausal oder lediglich ein Marker für Tumorprozesse ist, bleibt offen.
Vitamin B12 ist ein lebenswichtiges Vitamin, das für Blut, Nerven und DNA essenziell ist. Ein Mangel kann gravierende Folgen haben, besonders für das Nervensystem.
Die Krebsforschung zeigt, dass B12 eine doppelte Rolle spielt:
Ein Mangel kann das Krebsrisiko erhöhen.
Ein überschüssiger Spiegel könnte ein Hinweis auf bestehende Tumoren sein.
Damit ist Vitamin B12 nicht nur ein klassisches Nervenvitamin, sondern auch ein wichtiger Marker und möglicher Faktor in der Krebsmedizin.
B12-Mangel und Magenkrebs-Risiko: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23466415/
B12 und Brustkrebs: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11063946/
Hohe B12-Spiegel und Krebsrisiko: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28654919/
Übersicht zu B12 und Krebs: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30344518/